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Montag @ 7/08/2013
(10) Liebesbekundigungen
Ich ärger mich tot.

(c) Aufbau Verlag Quelle
Sylvia ist ziemlich unzufrieden mit ihrem Leben: Einen fetten, nichtsnutzigen Mann an der Backe und jede Menge Bevormundung von ihm zu befürchten. Nach einem von ihr ursprünglich gar nicht gewollten "Unfall" (in dem Rattengift eine nicht unerhebliche Rolle spielte) braucht sie sich um ihren alten Sack jedoch keine Sorgen mehr zu machen. Schlimmer noch! Sie kommt auf den Geschmack (Leute zu.. naja, ihre Freiheit zu genießen). Den ehelichen Klauen entronnen schwört sie sich, sich nie wieder von einem Tyrannen namens Mann terrorisieren zu lassen. Komme da, wer wolle.

Bevor eine Kritik meinerseits kommt: Für wie alt würdet ihr die Frau nach Einschätzung des Covers und der Inhaltsbeschreibung schätzen?

Ich jedenfalls hatte einen frohgemuten, meinetwegen auch schwarzhumorigen Roman einer etwas in die Jahre gekommenen Dame erwartet.. doch weit gefehlt! Protagonistin Sylvia ist gerade mal Mitte dreißig und kein bisschen rostig - ganz im Gegensatz zu ihrer Autorin, die wohl denkt mit altertümlichen Scherzen und seltsam anmutenden Vergleichen sowie ziemlich rußig-frivolen Anspielungen (ach was sage ich - das halbe Buch ist ein Pornoroman!) sowie immer wider eingeschobenen Schlager-und-Schunkelzitaten ein Haus bauen zu können. Schlimmer als dieses ist jedoch die generelle Haltung der sehr altbacken wirkenden Hauptperson: Entweder sie hält es starr in den Fängen eines von ihr verachteten Mannes aus, oder sie bringt ihn einfach um. Klar, soll lustig sein, ich weiß schon, fand' ich aber nicht. Vielmehr erschreckt mich die derartig veraltete Darstellung einer Frau die sich ständig nach dem "ich kann nichts und bin ein schwaches Frauchen, aber dafür kann ich wenigstens gut kochen" - Prinzip lebt. Dazu verhält sie sich ständig ziemlich unüberlegt und legt Manieren an den Tag, die eher einem alten Weib zuzuordnen wären, als einer 35-jährigen Frau (wie zum Beispiel eine derartige Leidenschaft für Schlagermusik zu entwickeln..). Welche junge Frau (!) denkt denn heute noch so? Falls es solche Menschen geben sollte (und das kann durchaus sein) so wird dies in diesem Werk absolut unauthentisch dargestellt.
Schlimm genug, dass dies anscheinend die meisten Leser auch noch gut finden. Eine nette Idee für einen Roman, aber auch ich richte meine Bitte an Ellen Berg, sich doch bitte einmal umzuschauen, wie Frauen heutzutage so sind.

Der Schreibstil Ellen Bergs ist sehr einfach und kurzweilig. Die auftauchenden Charaktere dagegen auch - oberflächlich, klischeehaft und schwarz-weiß dargestellt spielen sie entweder nur eine lästige Nebenrolle (wie Sylvias beste Freundin z.B.) oder sind sowieso bald von der willkürlich mordwütigen (die im übringen durchaus Bösewichtpotenzial hat, so sehr, wie sie sich ins Morden hineinsteigert) Protagonistin vom Tisch gefegt. Abgesehen davon, dass die Geschichte nicht sehr vorhersehbar ist (najaaaa ab und zu dann doch) ein absolutes "NO GO" meinerseits. Finger weg! Bloß nicht kaufen!
Wer mein Exemplar haben möchte (nachdem es meine Oma gelesen hat, ich verspreche Euch jedoch Leserillen danach) kann sich einfach bei mir melden.. ich will es jedenfalls loswerden.
KEINEN 
von fünf leeren 
(und unsichtbaren) Kochtopfen.

Titel: Ich koch dich tot
Autor: Ellen Berg
Verlag: atb Taschenbuch Verlag
Seiten: 320
Erscheinungsdatum: 20. Mai 2013
ISBN: 978-3746629315
Autorin aus: Deutschland
HIER kann man ins Buch hineinlesen.
Ich koch dich tot ist im Aufbau Verlag erschienen, bestellen kann man es hier
Vielen Dank an lovelybooks.de und den Aufbau Verlag  für das Bereitstellen eines Leseexemplars!

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