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Montag @ 6/17/2013
(11) Liebesbekundigungen
The Purge - die Säuberung.

 

Ab und wann sieht man in der wöchentlichen Sneak Preview doch noch einen Film, der beeindruckt. In meinem Falle war es letzte Woche "The Purge", der meiner fachkundlichen Meinung nach diese Woche noch rauskommt. Worum geht es in dem Streifen, dessen Plakat* wirklich nach einem genretypischen Horrorstreifen aussieht? Amerika in der Zukunft hat sich eine brilliante Taktik zur lösung des Kriminalitätsproblemes ausgedacht: Einmal im Jahr findet eine sogenannte "Säuberung" statt (daher der deutschte Untertitel) indem eine Nacht lang, für 12 Stunden, ALLES erlaubt ist: Rache, Diebstahl, Raub, Mord ja sogar Vergewaltigung ist legal. Es gibt keine Strafen und niemand wird es dir nachsehen, wenn du in dieser einen Nacht jemanden umbringst. Selbst die Polizei sowie die Krankenhäuser verweigern den Bürgern wärend der Säuberung ihre Hilfe - jeder ist auf sich allein gestellt. 

Warum das alles? Es soll den Menschen die Möglichkeit geben all ihren angestauten Aggressionen einmal im Jahr Platz zu geben - ohne vor den Konsequenzen Angst haben zu müssen. Die Forschungen bestätigen dies: Seitdem die Säuberungen in den USA eingeführt wurden ging die Kriminalitätsrate in der restlichen Zeit des Jahres drastisch zurück. Die Familie Santin unterstützt die Tradition der Säuberung - zufälligerweise ist der Vater des Hauses Erfinder eines brillianten und totsicheren Schutzsystemes, welches zwar so gut wie unbezahlbar ist, den reichen Bürgern der Stadt aber ein Gefühl von Sicherheit wärend der Säuberung gibt. Dummerweise lässt der Sohn des Hauses am Abend einen schutzsuchenden Mann ins Haus - zudem hat sich auch noch der heimliche Liebhaber der Tochter ins Haus geschlichen - alles Dinge, die diese Nacht ziemlich grundlegend beeinflussen.. Soviel zur Inhaltsangabe. Ja, "The Purge" ist eine Dystopie, wenn auch eine zeitlich sehr begrenzte - wie man sich denken kann berichtet der Film nur von dieser einen Nacht. 

Interessanterweise beschränkt er sich dabei wirklich nur auf Familie Santin und nimmt dabei sowohl feinere Stimmungen als auch emotionale Achterbahnfahrten in sein Repertoire mit auf. Infos vom Rest der Welt gibt es auch, diese werden jedoch nur durch Medien angedeutet (Radio, Internet, etc). Die mörderische Spirale ist durch das Einlassen des Obdachlosen einprogrammiert, genau so wie auch einige Klischees - dennoch ruht sich der Film meiner Meinung nicht auf genretypischen Ideen aus sondern entwickelt eine eigene, sehr dynamische Spannung die auch zum Ende hin sehr überrascht. 

Die Charaktere sind dabei vielleicht das größte Übel: Neben der typisch pubertierenden Zoey gibt es den kleinen Strebersohn Charlie und die bonzigen reichen Eltern der beiden. Wobei den Protagonisten zu Gute gehalten werden muss, dass sie alle bis zum Ende des Films eine ziemliche Wandlung durchmachen. 

Einziges Manko: Der Film kann sich nicht wirklich entscheiden ob nun Horrorszenario oder Gesellschaftskritik. Schwarzhumorig oder ernstzunehmend. Viel Blut oder viel Tiefgang? Ein bisschen mehr von letzterem (+ weniger Action) hätte ihm sicher nicht geschadet, somit ist er zwar ein guter und empfehlenswerter dystopischer Film mit einer brillianten neuen Idee, der jedoch hie- und da noch etwas ausgebessert werden könnte. 


von fünf Messern

*die amerikanische Version ist irgendwie hübscher.

The Purge - die Säuberung
Produktionsjahr: 2013
Genre: Horror, Sci-Fi, Dystopie, Thriller
Regie: James DeMonaco
Mit: Ethan Hawke, Lena Headey, Max Burkholder
Aus: den USA
Unwichtige Infos: Laufzeit 85 Minuten
Für: Dystopienliebhaber, Sicherheitsphanatiker, Menschen mit Mitleid und Leid, Fans von kleinen grusligen Puppen
Im Kino ab dem 13. Juni 2013

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