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Freitag @ 4/19/2013
(8) Liebesbekundigungen
Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter.


Romy ist Jüdin und wohnt bei ihren Großeltern, da ihre Mutter früh an Heroin gestorben ist. Auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben probiert sie vieles aus - da wäre zum einen die besagte Marmelade ihrer Großmutter, die immer noch dabei ist den Holocaust zu verarbeiten, zum anderen wäre da die wunderbare und ihr so sorgenfrei erscheinende Welt der Drogen. Doch um die zu erwerben, verlangt es so manchen Preis...

Das Buch beginnt bei Kapitel 135. "Wer braucht schon die vorherigen Kapitel", meint die Heldin des Buches und zuckt mit den Schultern. Verträumt und auch etwas poetisch erzählt sie von ihrem Alltag, der Schule und ihren jüdischen Wurzeln zu entkommen- dass sie das Geld für ihre Drogen durch den Strich verdient ist ihr dabei fast egal. Nüchtern nimmt sie diese Last in Kauf, und merkt dabei kaum, wie einsam sie ist.

Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter ist ein tragisches und trauriges Buch, das einem auf sanfte Weise klar macht, wie ironisch und bitter unsere Welt doch ist. Die teilweise sehr abstrakte und distanzierte Schreibweise der Autorin jedoch ließ mich stehts Abstand zu Romy behalten, sodass mich ihre Geschichte letztendlich nicht sehr berührte. Ich hatte nie wirklich das Gefühl live dabei zu sein, sondern nur eine Nacherzählung ihres Lebens zu bekommen - es gibt wenig wörtliche Rede und die Kapitel (wenn man es so nennen darf) sind in kurze Abschnitte gegliedert. Das Leben zieht ziemlich schnell an Romy vorbei, könnte man sagen, da viel in den doch wenigen Seiten (das Buch ist gerade mal 126 Seiten lang) passiert und einiges zusammengefasst wird. Es gibt viele auftretende Charaktere doch bis auf Romy ist fast kaum einer immer dabei - die Menschen haben Persönlichkeit, aber eine Bindung konnte ich zu ihnen in der kurzen Zeit die ich mit Romy und ihrer radioaktiven Marmelade verbracht habe, nicht aufbauen.

Fazit: So bleibt mir letztendlich nur zu sagen, dass Ramona Ambs Werk zwar ein Roman von Traurigkeit und subtiler Tragik ist, mich jedoch nicht wirklich erreicht hat. Eine Empfehlung an alle, die gerne etwas ernsthafte und tiefergreifendere Literatur lesen möchten, die sich dem Thema der Drogen und der Sucht verschrieben hat.


Drei von fünf Blümchen.

Der Titel wurde mir durch BloggdeinBuch zur Verfügung gestellt, danke!

Titel: Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter
Autor: Ramona Ambs
Verlag: UBooks
Seiten: 160
Erscheinungsdatum: 7. März 2013
ISBN: 978-3-939239-46-8
Aus: Deutschland
Die Enklave ist im UBooks (Anti Pop) Verlag erschienen, bestellen kann man es hier.

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