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Montag @ 9/03/2012
(10) Liebesbekundigungen
The Elder Scrolls V: Skyrim - Freiheit ohne Grenzen und (ein) wenig Story.

Wie bloggt man über ein Spiel, dass eigentlich schon alle kennen und über das eigentlich schon (fast) alles gesagt wurde?
Nun, ich schätze, man macht es einfach.

Vor Wochen (oder Monaten?) habe ich nun auch endlich Skyrim (ohne DLCs - die spare ich mir diesmal) durchgezockt, vielleicht kann sich ja noch jemand von Euch an einen kleinen Freudenbeitrag erinnern, an dem mein Erdbeerliebster und ich die Collector's Edition bekamen.


In Skyrim bist du ein Held. Naja, du denkst es jedenfalls. Bildest es dir ein. Eigentlich bist du es nicht. Du bist ein Niemand. Vielleicht jemand mit Wahnvorstellungen und lauter Stimme. Du bist ein Dovahkiin, ein Drachengeborener. Du kannst schreien. Und zwar gewaltig. So gewaltig, dass du auch die alte Socke Alduin, einen uuuuuralten Drachen, besiegen musst, denn der bedroht die Welt Himmelsrand.

Skyrim ist - schön. Weil man ja bei einer Rezension auch positive Punkte erwähnen sollte, wie man mich in meiner letzten Filmkritik erinnerte, fange ich mal einfach da an:


+ Rieeeeesige, große, stimmungsvolle und belebte Spielwelt! Darauf kann man sich bei den RPGs von Bethesda Softworks immer verlassen, wie auch schon Fallout 3 bewies. Als Spieler kann man Stunden, ach was sage ich, Tage nur in den Wäldern, Tälern und Bergen des kalten Himmelsrands verbringen ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Die Höhlen, Dungeons und Steppen sind abwechslungsreicher und einzigartiger als noch im Vorgänger Oblivion und sehen optisch auch sehr viel realistischer aus. Überall huschen Insekten umher, kreucht und fleucht ein Reh oder ein Häschen - endlich hat man nicht mehr das Gefühl, alleine in einer unbelebten Spielwelt zu sein (was man ja im Grunde genommen immer noch ist, so traurig es klingt). Seltsam sind höchstens die Felsen, durch die es etwas durchschneit. Aber davon mal abgesehen kann man nicht meckern. 




+ Fast komplett freie Charakterstellung - komplex, aber nicht zu kompliziert, detailliert und große Auswahl an Rassen. Einzelne Rassen wurden optisch verbessert -die Kajit sehen katzenhafter aus und die Argonier echsiger.

+ Die Charakterentwicklung ist einem als Spieler auch (fast) komplett freigestellt. Fähigkeiten werden immer noch durch das Ausüben dieser gesteigert, doch sinnfreie Hüpfeinheiten sind nicht mehr nötig - Attribute wie Schnelligkeit, Stärke und Willenskraft wurden gänzlich gestrichen. Hat man genug Talente verbessert steigt man ein Level auf. 

+ Kämpfe machen Spaß. Stärke und Wucht werden gut rübergebracht, es erscheint recht realistisch. Das Balancing scheint auch besser geworden zu sein - während einige Gegener mitleveln (wie z.B. die Drachen) tun es andere nicht - und das ist auch gut so! Sonst hat man ja nie das Gefühl stark zu sein oder stärker zu werden.

+ Drachen! Haben bisher immer gefehlt, hier hat' man sie endlich: Sie sind grandios! Laut, stark und gar nicht so groß wie erwartet - doch sie haben es hinter ihren Ohren (falls sie überhaupt welche haben). Es macht großen Spaß die Drachenschreie zu erlernen (und zu sammeln) und helfen tun sie einem auch sehr. Jedesmal, wenn Euer kleiner, schwacher Charakter (oder Euer klavierstemmerstarker Held) einen kreisenden Drachen am Himmel erblickt, klopft das Herz höher. Gleichzeitig werdet ihr von eindrucksvoller Musik weggerissen:

 
 
+ Endlich kann man Schmied werden. Ehrlich Leute, dass hab ich mir beim durchstreifen bei Morrorwind schon gedacht. WANN bekomme ich nur endlich die Gelegenheit mir meine eigene Gabel der Gänsehaut zu schmieden? </Ironie off> Es macht Spaß. Außerdem könnt Ihr nun auch eigene Tränke brauen, Waffen & Ausrüstungsgegenstände verzaubern, und dass alles OHNE App aber mit gar nicht so viel Aufwand.

+ Schnieke Übersichtskarte. Echt toll. Nur leider kann man nicht so stark ranzoomen, dass man sich selber sieht.

+ Toller, super, Soundtrack. Skyrim ist neben einigen anderen wenigen Spielen ein Spiel, dessen OST ich mir immer mal wieder anhöre. Einfach schön!

Doch nun zu den Kritikpunkten. Und, wie es vielleicht niemanden überrascht, da gibt es auch so einige. Denn auch wenn ich Skyrim wirklich jedem ans Herz legen würde, so gibt es doch viele Dinge die besser hätten werden können.

- Story. Kurzfassung: "Du Held. Da Drache. Böser Drache. Drache (bitte) tot machen." Nebenher könnt ihr, wenn ihr wollt, noch einen Bürgerkrieg beenden (oder entfachen) und einige Prinzessinnen retten. Und Gilden führen. Das Übliche eben. Einmal mit Streuseln bitte. 
Nichts besonderes! Solche Storys hat man, als fleißiger Zocker und Märchenleser, echt schon zu Hauf gesehen. Für Fans von emotionsgeladenen, tiefgreifenden, fesselnden und Charaktergeilen (Entschuldigung) Spielen wie Mass Effect oder Deus Ex enttäuschend. Trösten kann man sich nur am Lagerfeuer eines Riesen, zusammen mit einem Mammut, mit ein paar Milchsemmeln.

- Neben der lahmen Story ärgerte ich mich noch durch gefühlte hunderte Mini-Quests. Questarmut hin- oder her, so sollte man sie nicht auffüllen! Sammel 10 Falterflügel. Bring' mir acht Kotzsteine. Bring das zu dem. Und dem zu das. Und so weiter. Am meisten geärgert habe ich mich jedoch an folgender Stelle:

Diebesgilde. Man muss eine bestimmte Anzahl an MiniQuests in verschiednene Städten erledigen. Doch anstatt sich die einfach aussuchen zu können (also Art und Ort der Quest) verteilt das Spiel die Quests absolut nach Zufall - so kann es Wochen dauern, bis man alle benötigten Quests zusammen hat! Dauerte es auch. Und verdarb ziemlich die Laune - um die Gilde erfolgreich abschließen bzw führen zu können, musste man sich durch diese Quests durchquälen, da führte auch nach Nachforschungen kein Weg drumherum.

- Wenig Entscheidungsfreiheit. Ich hatte doch vorhin den Bürgerkrieg erwähnt, ne? Ja, den gibt es wirklich im Spiel. Das ist jedoch die einzige mir bekannte Stelle an der sich mein Spieldurchgang von dem von meinem Erdbeerliebsten unterschied - er vereitelte den Bürgerkrieg. Ich nicht. Sofern ich weiß, auch die einzige große moralische Entscheidung die man im Spiel treffen kann (wenn man mal von "töte den da oder töte ihn nicht" absieht - was letztendlich aber nie Auswirkungen hat). Grimpf. Irgendwie hatte ich mir mehr Entscheidungsfreiheiten nach Fallout 3 Manier ganz und gar nicht von Mass Effect 1, 2 oder 3 zu sprechen erhofft. Große Auswirkungen auf die Spielwelt gibt es auch nicht, selbst der Bürgerkrieg entlockt höchstens einigen NPCs in Weißlauf einen dummen Kommentar. 

- Bugs. Rückwärts fliegende Drachen (der Drachentheme spielte sich leider nicht rückwärts ab :'D). Freeze wenn man ins Wasser ging. Gegner die nicht sterben wollten. NPCs die auf einmal tot waren, obwohl man sie noch für einen Quest brauchte. Die Bugs sind seltener und wurden auch, im Gegensatz zu Fallout 3, hin- und wieder durch Patches verbessert, aber Abstürzen tat das Spiel doch (im Vergleich mit anderen RPGs) ziemlich oft.

- Lange Ladezeiten. Jedenfalls bei mir auf der PS3.

- Synchronisation. WIESO VERDAMMT haben wir uns die Collector's Edition gekauft gehabt? Damit hatten wir nämlich die deutsche Version des Spiels, die nur noch mit einer französischen Tonspur aufwartete - keiner Englischen! Und ich sag Euch, im Nachhinein betrachtet grenzt es an ein Wunder, dass ich mir die deutsche Synchro des Spiels wirklich angetan habe. Die Sprecher wiederholen sich. Oft. Sehr oft. Andauernd! In jeder Stadt gibt es mindestens einen Heinz, den ihr aus Weißlauf kennt. Oder schlimmer. Tut es Euch nicht an. Kauft die englische Version. Bitte.

- Schickes, aber teilweise unpraktisches Menü. Das Menü & das Inventar ist in Skyrim ein schicker Balken, der im Spiel auftaucht und die Zeit ingame anhält - allerdings ist es, je weiter man im Spiel kommt und je mehr man mit sich rumträgt, unübersichtlicher und unhandlicher. Man muss letztendlich ewig scrollen (außer man ist so schlau und trägt sich gewisse Dinge als Favoriten ein, aber auch dann.. naja.) um zum Schrei XY zu kommen.

Fazit: Skyrim ist durch und durch schön. Optisch gesehen.
Praktisch gesehen ist es auch gelungen - nur storytechnisch mangelt es ziemlich. Ich hoffe, die Produzenten nehmen sich ein Herz und hauchen genau dieses dem nächsten Spiel mehr ein. Denn das vermisse ich etwas: Herzblut & Leidenschaft. Das Ende des Spiels lässt meiner Meinung nach auch sehr zu wünschen übrig*, einzig und allein der Anblick und die Musik trösteten etwas. Aber das ist eben nicht alles. Eine Kaufempfehlung ist es trotz alledingen sehr (:

*Erdbeermännes Reaktion bezogen auf das Ende Skyrims: "Srsly? Wtf? Are you kidding me?! "

ACHT von ZEHN Erdbeersternen

Wie ist Eure Meinung zu dem Spiel? Habt ihr die DLCs gespielt? Waren sie ihr Geld wert?

The Elder Scrolls V: Skyrim
Entwickler: Bethesda Softworks
Plattformen: PS3, XBox 360, PC
Erscheinungsdatum: 11. November 2011
Genre: Rollenspiel
Website: http://www.elderscrolls.com
Singleplayer

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